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Chefsache – Fiat 130 gegen Opel Admiral

Das Jahr 1969 brachte es an den Tag. Die Menschheit strebte nach Höherem. Nicht nur, dass Neil Armstrong am 2. Juli um 3:56 MEZ als erster Mensch den Mond betrat, auch im kleinen Europa brach eine neue Zeitrechnung an. Nach den Studentenunruhen im Jahr zuvor, wehte ein Geist des Aufbruchs durch Europa. Weg mit dem alten Kleinwagenmief der Nachkriegszeit und endlich etwas Luxus zeigen und genießen. Die Mittelschicht war gut situiert und in den Chefetagen freute man sich über gute Geschäfte. Da durfte der nächste Dienstwagen ruhig etwas größer ausfallen.

Fiat im Erfolgsrausch

Der neue Wohlstand war auch für Fiat das Startsignal für den Aufbruch in neue Klassen. Die Italiener spielen damals eine herausragende Rolle am Automobilmarkt in Europa. Die Kleinst- und Kleinwagen der Italiener verkaufen sich gut, die Autos genießen einen veritablen Ruf bei den Exportländern und mehrfach werden Modelle der Turiner zum Auto des Jahres gekürt. Eine Auszeichnung, die einst Garant für hohe Produktgüte und beachtliche Absatzsteigerungen war. Doch es sind eben Klein- und Mittelklassewagen, mit denen man das Geld verdient. Zu wenig für den Konzern und für Fiat Chef Agnelli auch zu wenig Prestige. Ein Luxusliner muss her. Einer, der es vor allem mit den deutschen Granden wie Mercedes und BMW aufnehmen kann und der diese mit italienischem Flair und technischer Extravaganz aus dem Fokus der Zielgruppe kegelt.

 

In der Diktion soll der neue Wagen herrschaftlich aber nicht protzig sein, so Fiat in einem Pressetext. Keine Frage, die Turiner wollen vor allem die Lenker der Wirtschaft von ihrem Produkt überzeugen. Die Idee für den Fiat 130 ist geboren und sein Lastenheft schnell erstellt. Ein schickes aber schlichtes Design, ein eleganter und großzügiger Innenraum sowie ein V6-Motor mit ordentlich Leistung, dazu eine serienmäßige Automatik. Das alles ist nicht neu im Autobau. Für Fiat ist es aber beinahe so etwas wie der erste Schritt auf dem Mond.

 

Opel als Gegenspieler

Die Bemühungen der Italiener sieht man in Rüsselsheim mit Gelassenheit. Dort hat man, als Erfüllungsgehilfe von GM, gerade die zweite Generation der bislang erfolgreichen KAD-Baureihe auf Kiel gelegt, wobei dem Opel Admiral die Hauptrolle zukommt. Das Modell in der Mitte der Baureihe hat unübersehbare amerikanische Einflüsse, besticht durch bulliges Design, viel Platz und durch einen modernen Reihensechszylindermotor mit einer Einspritzanlage. Im Detail ist es, wie sein Vorgänger, zwar wenig ausgefeilt, doch die Kundschaft war bislang zufrieden mit dem robusten Opel. Das selbst die hochwertigeren Diplomat Modelle mit dem gleichen Antrieb lieferbar sind, soll den Erfolg des Admiral nicht bremsen, denn dieses gewisse Understatement ist es eben auch, was die Kunden an dem Opel begeistert. Der ist am Ende zwar immer noch einen Steinwurf von den vergleichbaren Modellen von BMW und Mercedes-Benz entfernt, kann aber als direkter Konkurrent des Fiat gelten, wenn er auch fast 4000 DM günstiger ist, als der Italiener.

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